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Max Henning - Der Teufel. Sein Mythos und seine Geschichte im Christentum

PREIS: 9.90€
Artikelnummer: PD-3068
ISBN: 978-3-903241-27-5
Seiten: 126

Beschreibung

Inhalt.

Einleitung.
Überwindung der antiken Götterwelt durch den Mythos vom himmlischen Messias oder Christ, der in die Welt gekommen, des Teufels Herrschaft durch Errichtung des Reiches Gottes zu vernichten.

I. Vorgeschichte des Teufels.
Entstehung des Dämonen- und Götterglaubens.
Die Mazdayasnareligion Zarathustras. Der persische Teufel Ahriman der Stammvater Satans.
Der Satan im Alten Testament.

II. Der Teufel im Neuen Testament.
Der Mythos. Die Historisierung des Mythos in den Evangelien. Die Theologisierung des Mythos im Johannesevangelium und der Epistelliteratur. Konstituierung des Christentums als selbstständige Religionsgemeinschaft durch den Glauben an Jesus als den himmlischen Christus oder Messias

III. Der Teufel in der Kirche bis zu Konstantin dem Großen.
Der Kampf gegen den Dualismus der Gnosis.

Der Teufel als gefallener Engel (Luzifer) kann nur mit Gottes Zulassung den Menschen verführen, wird aber im Streit um die menschliche Seele von Gott als gleichberechtigt anerkannt.
Ausbildung der Engel- und Dämonenlehre.
Die Engel bestehen aus Licht und Luft. Der Teufel und seine Dämonen aus Licht und Feuer. Der Teufel als „Affe Gottes“. Der Teufel der Schöpfer der heidnischen Religion und griechischen Philosophie. Schutzmittel gegen den Teufel. Beginn der christlichen Heilsmagie.

IV. Fortschreitende Ausbildung und Dogmatisierung des Teufels im 4. bis 6. Jahrhundert.
Machtstreben und Veräußerlichung der Kirche.
Kampf der Kirche gegen den manichäischen Dualismus.
Die Manichäer lehren den Urteufel als ewigen Gegengott, aber die Erlösungsfähigkeit aus eigener Kraft. Augustus Lehre von der Erbsünde. Scheidung des physischen Übels vom moralischen in der Kirchenlehre. Das überschüssige Verdienst Christi.
Weitere Ausbildung des Teufels. Incubus- und Succubusteufel. Der Teufel ist schwarz. Das Teufelsbündnis.

V. Völlige Ausbildung des mittelalterlichen Teufels (7.—13. Jahrhundert).
Die Anpassungsmethode der Kirche.
Oberflächliche Christianisierung. Eindringen des heidnischen Volksglaubens ins Christentum.
Die Herabwertungsmethode der Kirche.
Die heidnischen Gottheiten werden zu teuflischen Dämonen herabgedrückt.
Erlöschen der Wissenschaften.
Wissenschaft wird Wunderglauben und Magie.

Völliger Verfall der Sittlichkeit.
Die manichäischen Sekten der Katharer (Ketzer).
Die Kirche sieht in Ketzerei und Zauberei Teufelsdienst.
Völlige Ausbildung des mittelalterlichen Teufels.
Seine Allgestaltigkeit, Verwandlungsfähigkeit und Allgegenwart. Hexenglaube, Werwolfglaube. Der Teufel als Schöpfer des Ungeziefers.
Wunderglaube, Heiligendienst, Reliquien, Marienkultus und der Teufel.

VI. Der »Fürst dieser Welt«. (13.—17. Jahrhundert.)
Allgemeiner Charakter des 13. Und 14. Jahrhunderts.
Cäsarius v. Heisterbach: Dialogus miraculorum.
Richalmus: »Buch der Enthüllungen über die Listen und Nachstellungen des Teufels«
Der Teufel als Naturriese. Der Satansprozess.
Abschluss der Lehre vom Teufelsbund.
Der Blutpakt. Der Huldigungskuss unter den Schwanz des Teufels.
Die Inquisition.
Die Kirche zieht gegen die Teufelsbündler (Ketzer) mit Feuer und Schwert zu Feld. Die Lehre vom fleischigen Umgang mit dem Teufel. Der Kreuzzug gegen die Albigenser. Die bischöfliche Inquisition wird durch die päpstliche (Dominikaner-) Inquisition abgelöst. Das Rechtsverfahren der Inquisition. Ketzerei (Teufelsbund) ein »Ausnahmesverbrechen«. Rechtlosigkeit der Angeklagten. Die Folter. Konrad von Marburg Ketzerrichter für Deutschland, 1233 erschlagen.
Der Kreuzzug gegen die Stedinger.
Gregors IX. Bulle Vox in Rama über den Teufelskult in Deutschland.
Luziferaner, Beginen, Begarden. Der Templerprozess 1308—1313.
Der Großmeister des Templerordens, Jacob von Molay, besteigt 1313 als Teufelsbündler den Scheiterhaufen.
Gerichtliche Hexenverfolgung durch die Inquisition.
Zauberei oder Hexerei von der Kirche als Teufelsbündnis mit Feuer und Schwert verfolgt. Teufelsbuhlschaft der Hexen.
Erste Hexenbrände.
Beginn der Hexenbrände 1275 in Südfrankreich. Zunahme derselben im 14. und 15. Jahrhundert. Ausbreitung nach der romanischen Schweiz und Nordfrankreich.
Der Hexensabbat.
Die Teufelsmesse.
Die Hexenbulle Innozenz VII. 1484.
Der Hexenhammer.
Entwicklung der Hexenverfolgung nach Erscheinen des Hexenhammers.
In 300 Jahren neun Millionen Menschen verbrannt (nach Roskoff).
Eine kleine Liste von Opfern des Hexenwahns.
Ursachen der langen Dauer des Hexenwahns.
1. Die Autorität der Kirche. Niederknebelung des Denkens durch die Kirche. Erbliche Belastung der Reformatoren hinsichtlich des Hexenwahns. Herrschaft des theologischen Denkens auch noch auf den anderen Wissensgebieten. Fortbestehen der Magie.
2. Der Terror der Folter. Das aller Gerechtigkeit hohnsprechende Rechtsverfahren.
3. Der Hexenprozess eine Geldquelle für Richter, Henker und die Kirche.
Luthers und der Reformatoren Teufelsglaube.
Die verbrecherischen Satansmessen des 17. Jahrhunderts.

VII. Der Kampf gegen den Hexen- und Teufelswahn.
Der Kampf gegen den Hexenwahn.
Joh. Weyer. Adam Tanner. Friedrich v. Spee. Baltasar Bekker. Chr. Thomasius. Aufhebung der Hexenprozesse in Preußen 1721. In Bayern als letztem der deutschen Bundesstaaten.
Der Kampf gegen den Teufelsglauben.
Bekker. Thomasius. Semler. Letzte große Teufelsschlacht um 1776. Der Glaube an den Teufel »der mitleidsvolle Wahn einer unerleuchteten Zeit.«

VIII. Der Sieger.
Nicht das Christentum, sondern der freie Geist des Menschen. Das Erwachen der Wissenschaften. Zerstörung des alten Weltbildes. Befreiung der Philosophie von der Theologie. Der Mensch findet die Natur und sich selbst wieder. Cartesius. Spinoza. Der englische Deismus. Die natürliche Theologie. Die französische und deutsche Aufklärung. Lessing. Kant. Schiller. Goethes »Gottnatur«.

IX. Der Teufel im 19. Jahrhundert.
Allgemeiner Charakter des 19. Jahrhunderts.
Zeitalter der Naturwissenschaften.
Der Teufel in der evangelischen Kirche.
Die liberale Theologie verwirft ihn. Die positive Theologie hält an ihm fest.
Der Teufel in der katholischen Kirche.
Die katholische Kirche, durch Schrift und Tradition gebunden, hält am lebendigen, persönlichen Teufel fest. Der Teufel »eine Einrichtung der katholischen Kirche«. Die Jesuiten erfinden den Satanskult der Freimaurerlogen. Leos XIII. Bulle »Humanum genus« gegen den Satanskult der Freimaurer.
Der Taxilschwindel 1885—1897.
Léon Taxil beschließt, inspiriert durch Leos Bulle, den Satanismus geschäftlich auszunutzen. Seine Bekehrung. Die Dreipunktebrüder. Dr. Hacks-Bataille und Margiotta, Taxils Genossen im Schwindel, erfinden den größten Teufelsblödsinn, der von der klerikalen Presse und den Jesuiten als bare Münze genommen wird. 1887 empfängt Leo XIII. Léon Taxil in Privataudienz. Leo XIII. verordnet 1892 für den 29. September das Gebet an den Erzengel Michael zum Höllensturz des Satans und aller bösen, frei umherschweifenden Geister. 1895 erfindet Lèon Taxil Miss Diana Vaughan, die bekehrte Tochter des Oberteufels Bitru und Gattin des Buhlteufels Asmodaeus. Diana Vaughan verkündet für den 29. September 1896 die Geburt der Urgroßmutter des Antichrists in Jerusalem von Sophia Walder, einer anderen Tochter Bitrus, gesäugt von ebendemselben Vater, und veröffentlicht die Unterschrift Bitrus unter dem diese Verheißung ankündigenden Dokument. Leo XIII. spendet Diana Vaughan seinen ganz besonderen apostolischen Segen. Triduum in der Kirche des heiligen Herzens in Rom für Diana Vaughan Bekehrung. Zweifel an der Echtheit Diana Vaughans und der Handschrift des Teufels Bitru bei den deutschen Jesuiten. Umschwung in der ultramontanen Presse. Das Antifreimaurerkonzil zu Trient am 26.—30. September 1896. Léon Taxil, als »Heiliger« gefeiert, rechtfertigt sich. Entlarvung des Dr. Hacks in der »Kölnischen Volkszeitung«. Selbstentlarvung Taxils am 19. April 1897. Der Teufelsglaube der katholischen Kirche, dogmatisch festgelegt, bleibt durch den Taxilschwindel unerschüttert. Die Philosophie und Theologie des heiligen Thomas von Aquino (1225—1274) von Pius IX. und Leo XIII. als Grundlage aller gelehrten Studien der katholischen Kirche festgelegt. Thomas lehrt Succubus und Incubus.

X. Ausblick.
Realgrund des Christentums nicht der »historische Jesus« der modernen Theologie, sondern der »unhistorische« mythische Jesus Christus des Glaubens. Das Jesuanertum kein Christentum, sondern ein Kompromiss zwischen Christentum und moderner Weltanschauung. Aufgehen der Gottesidee in der Weltidee. Gut und Böse relative Begriffe, konstitutive Prinzipien der menschlichen Gesellschaft. Das Individuations- und Assoziationsprinzip in der Natur und der menschlichen Gesellschaft. Die ethische Persönlichkeit als Ergebnis der innigen Vermählung beider Prinzipien im Willen des Menschen. Monistische Religion: Das vom All empfangene Leben mit Dank ins All zurückerstatten. Ziel der Menschheitsentwicklung auf Erden: Das Reich einer idealen Menschheit.

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