Durch Jahrtausende bringt die Erde allerlei Kraut, Blumen und Bäume hervor, die der Mensch sich zu eigen gemacht, die ihm dienen, seine Nahrung, seine Heilmittel bilden und die nicht minder zur Vernichtung derjenigen Feinde beitrugen, die auf eine heimliche und hinterhältige Weise aus dem Leben befördert werden sollten. - Die Giftmischerei des Mittelalters war nur eine Fortsetzung der bereits im alten Rom ausgeübten Schandtaten. Auch Ägypten, Persien und vor allem der altindische Kult kannten die guten und bösen Eigenschaften der Gewächse, und nur, soweit bekannt, enthielten sich die Ariogermanen der ältest bekannte deutsche Volksstamm, des Giftmordes. In den Tempeln und Vorhöfen schon brauten so genannte heilige Männer die unheimlichen Tränke, rieben Pulver und mischten sie dem Feinde in die Genussmittel. Auch suchte man durch Pflanzenstoffe im Mittelalter und der Vorzeit Liebestränke zu brauen, Fruchtbarkeit der Weiber zu erzwingen und Krankheiten zu heilen. Ein besonders interessantes Werk über die Heilkraft der Pflanzen hat die Heilige Hildegard von Bingen hinterlassen. Zu allen Zeiten aber war der Sinn des Menschen mehr oder minder auf den Besitz von Schätzen, Gold und edlem Gestein gerichtet, und es wurde zeitweise zur Manie, Mittel zu finden, um in den Besitz solcher Kostbarkeiten zu gelangen. Es gibt ungezählte Sagen, und Überlieferungen, wie arme Leute durch die Anwendung köstlicher Wurzeln und blauer Blumen die Eingänge zu unterirdischen Gewölben und Schächten, Höhlen und Kristallpalästen fanden, sich mit den Reichtümern beluden und fortan in Glück und Wohlsein lebten.
Inhalt:
Springwurz
Dosten und Doran
Beifuß
Weiße Wasserrose
Rote und weiße Heide
Salbei
Wacholder
Holunder oder schwarzer Flieder
Eiche und Mistel
Esche
Linde
Eberesche
Rose und Schlafdorn oder Rosenkönig
Bibernell
Farnkraut und Farnsamen
Linse
Mohn
Getreide
Königskerze
Frauenhaar
Bärlapp
Rittersporn
Schöllkraut und Schierling
Lattich
Weiße Rübe
Immergrün
Schlusswort
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